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Länderinformationen Bulgarien
Bulgarien ist rund ein Drittel so groß wie Deutschland, hat aber nur gut 7 Millionen Einwohner. Breite Ebenen, fruchtbare Flusstäler, eindrückliches Gebirge und herrliche Strandpartien, besonders am Schwarzen Meer - das alles bietet Bulgarien den Naturliebhabern. Aber auch viele historische Stätten sind hier zu bewundern, so gehört das Gebiet um die Hafenstadt Warna zu den ältesten Siedlungsstätten der Menschheit. Griechen, Römer, Osmanen und Russland haben im Land ihre Spuren hinterlassen – antike Theater, mittelalterliche Befestigungen, Moscheen und Zarenpaläste sind Zeugnis früherer Zeiten – allein 500 Jahre war Bulgarien unter osmanischer Herrschaft. So bietet sich heute den Besuchern eine große Vielfalt an Erlebnissen – genauso vielfältig, wie die Geschichte des Landes, welches immer noch ein Geheimtipp unter den europäischen Reisezielen ist.
Sofia
Die Hauptstadt Sofia hat rund 1,3 Millionen Einwohner und damit wohnt fast ein Fünftel der gesamten Bevölkerung des Landes in der Metropole. Sofia war, wie das ganze Land, 500 Jahre unter osmanischer Herrschaft, erlebte damals eine Blütezeit und die Einwohnerzahl stieg rasant. Heute beeindruckt die Stadt mit imposanten neoklassizistischen Bauten, wie dem Zarenpalast, dem Nationaltheater und dem Parlamentsgebäude, die alle im 19. Jahrhundert entstanden, weil während der Auseinandersetzungen vor der Schaffung des Fürstentums Bulgarien 1879 viel der alten Bausubstanz verloren ging. Eines der Wahrzeichen der Stadt ist die riesige Alexander Newski Kirche, ebenso sehenswert ist aber auch die alte romanische St Georgs Rotunde – beide sind ein Beispiel für jahrhundertelange friedliche Koexistenz verschiedener Glaubensrichtungen. Sofia ist eine spannende, alte, aber auch junge Hauptstadt, für die man sich Zeit nehmen sollte.
Rila Kloster
Das Rila Kloster liegt rund 120 Kilometer südlich der Hauptstadt auf einer Höhe von über 1.100 Metern und ist das bedeutendste Kloster des Landes. Es hat seine Ursprünge bereits im 10. Jahrhundert und war schon im Mittelalter ein Pilgerort auf dem Weg von Griechenland zu den Moldauklöstern in Russland. Die ehemalige Anlage wurde durch den großen Brand 1832/33 fast komplett zerstört und ist danach in immenser Größe - mit über 300 Räumen – wieder aufgebaut worden. Von außen beeindruckt der große Komplex mit seinen Ausmaßen, aber der wirkliche Schatz verbirgt sich im Inneren, denn die Kirche ist über und über mit Freskomalerei geschmückt.
Veliko Tarnowo
Die Stadt Veliko Tarnowo, oberhalb des Steilufers des Jantra-Flusses, war schon früh besiedelt, Funde aus der Bronzezeit auf dem Zarewez-Hügel zeugen davon. An den alten Handelsstraßen und zentral im Land gelegen war die Stadt schon ab dem 12. Jahrhundert bedeutsam, erlebte bis ins 14. Jahrhundert eine Blütezeit und in dieser wurde auch das Zarenschloss auf dem Hügel erbaut, denn die Stadt war damals Hauptstadt Bulgariens. Oft lehnten sich die Bürger gegen die osmanische Herrschaft auf und so wurde 1879 die erste Verfassung des Landes, die Verfassung von Tarnowo, in dieser Stadt festgeschrieben. Die überschaubare historische Altstadt mit der großen Burgruine auf dem Zarewez-Hügel in dieser einzigartigen Lage machen die Stadt zu einem der beliebtesten Touristenziele im Land.
Nessebar
Nessebar liegt am Schwarzen Meer auf einer Halbinsel und diese uneinnehmbare Lage war ausschlaggebend für eine Besiedlung bereits im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr.. Beim Besuch der Stadt fallen sofort die mächtigen Reste der Stadtmauer auf, denn die Lage der Stadt war strategisch interessant und somit sehr umkämpft. Die gesamte Altstadt ist heute ein Freilichtmuseum und lädt zum Spaziergang durch die Antike ein, aber nicht nur das: traditionelle, oft bis zum 100 Jahre alte Holzhäuser, die aus der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts stammen, sind zu besichtigen – und so kann man die vielseitige Baugeschichte dieses Landes hier vollständig nachvollziehen – Nessebar ist damit auch auf der UNESCO-Welterbeliste zu finden.
Balkangebirge & historische Stätten
Das Balkangebirge ist ein rund 600 Kilometer langer Höhenzug, der sich west-östlich durch Bulgarien zieht und bis zu 2.376 Meter hoch ist. Südlich des Gebirgszuges liegt die Stadt Kazanlak, in deren Nähe, auf dem Tjulbeto-Hügel, eine Nekropole mit einem komplett erhaltenen Thraker-Grab mit ausgewöhnlich detaillierten Waldmalereien gefunden wurde, die eine ganze Lebensgeschichte erzählen. Das Grab ist seit 1979 als UNESCO-Welterbe anerkannt und fasziniert seine Besucher, denn es stammt mit seinen Zeichnungen aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Der von jeher bedeutsame Schipkapass ist eine der wichtigsten Querungen des Balkangebirges, dessen südliche Anfahrt über die Stadt Kazanlak verläuft, die nur zum Schutz des Passes gebaut worden ist, was die Bedeutung des Passes nochmal unterstreicht. Auf der Passhöhe, bei 1.185 Metern Höhe, hat man eine hervorragende Sicht auf die Gipfel, die wunderschöne Landschaft und ein beeindruckendes Denkmal, das an die Auseinandersetzungen zwischen Russland und dem Osmanischen Reich erinnert, die das Ende der osmanischen Vorherrschaft einleiten sollten. Mit 31,5 Metern Höhe ist das Monument eine moderne Landmarke und genauso ein wichtiger Ort, um in die Geschichte Bulgariens einzutauchen.
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Staatsform:
Parlamentarische Demokratie
Ländername:
Republika Bǎlgarija (Republik Bulgarien)
Fläche:
110.994 km²
Einwohner:
6,95 Millionen (2019)
Bevölkerungsdichte:
64 Einwohner pro km²
Hauptstadt:
Sofia (1,2 Millionen)
Größte Stadt:
Sofia (1,2 Millionen)
Sprache:
Bulgarisch
Währung:
Lew (BGN)
Höchste Erhebung:
Musala (2.925 Meter)
Längster Fluss:
Mariza (322 Kilometer – bulgarischer Anteil)
Größter Binnensee:
Mandra-See (38,8 km²)
Küstenlänge:
354 Kilometer
Flora:
Der größte Teil der Pflanzen gehört zur mitteleuropäischen Flora. Nordeuropäische Steppen und Mittelmeerflora sind auch vertreten. Hervorzuheben ist Bulgariens Reichtum an Wäldern.
Fauna:
Viele Wildtiere wie der Eurasische Wolf, Füchse, der Goldschakal, der Europäische Braunbär, Wildschweine, Rothirsche, Rehe, Hasen, der südliche Weißbrustigel, Eichhörnchen, Dachse und Nerze leben in den Wäldern Bulgariens.
Nationalparks:
Es gibt insgesamt 14 National- bzw. Naturparks, wovon der Nationalpark Rila mit 81.043 Hektar der größte ist.
Klima:
Hier überwiegt ein nordmediterranes Klima mit warmen Sommern, mildem Herbst und regnerischem Winter. Im Südwesten an der Grenze zu Griechenland und zur Türkei ist der Einfluss der Ägäis mit ihrem mediterranen Klima deutlich zu spüren.
Gründung:
3. März 1878 (Erklärung) 22. September 1908 (vom Osmanischen Reich anerkannt)
Religion:
Bulgarisch-Orthodoxe Kirche (76 %), Muslime (10 %), Evangelische Kirche (1,1 %)
Wichtigster Wirtschaftszweig:
Industrie (Chemische Industrie, Nahrungsmittel und Nahrungsmittelverarbeitung, Tabakindustrie, Metallindustrie etc.)
Einreise-Dokumente:
Personalausweis oder Reisepass
Elektrizität:
230 Volt Wechselstrom, Adapter sind nicht erforderlich
Nationalfeiertag:
3. März
Weitere Informationen sowie Reise- und Sicherheitshinweise finden Sie hier ► auf der Website des Auswärtigen Amtes.
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