detaillierte Informationen über
Hier finden Sie allgemeine Hinweise und weitere Informationen.
Die Geschichte der drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen ist bestimmt durch viele Jahrhunderte der Fremdherrschaft - heute bestechen die Länder durch geschichtsträchtige Städte, beeindruckende Bausubstanz und traumhafte Natur - das alles auf kleinstem Raum und mit nur 6 Millionen Einwohnern. Estland, das flächenmäßig kleinste Land des Baltikums, spielte gerade in der sowjetischen Zeit eine Sonderrolle, da, nur 80 Kilometer von Finnland entfernt, die Esten stets Zugang zu den Westmedien hatten. Die beiden anderen baltischen Staaten sind von der Fläche her fast gleich groß, Lettland mit der Hauptstadt Riga besitzt die mit Abstand größte Stadt aller baltischen Länder, Litauen hat im Gegensatz die meisten Einwohner der baltischen Staaten. Im Kontext der Perestroika sind die drei Länder seit 1990 wieder eigenständig, haben eine besonders positive wirtschaftliche Entwicklung erlebt und erfreuen sich heute als Reiseländer großer Beliebtheit – kein Wunder, denn alle drei haben eine Menge zu bieten.
Estland ist das nördlichste der baltischen Länder, hat rund 1,3 Millionen Einwohner, von denen knapp ein Drittel in der Hauptstadt Tallin lebt. Rund 50 % der Landesfläche besteht aus Wald, vornehmlich aus Birken. Die Geschichte des Landes, das seit dem 13. Jahrhundert stark durch Deutschbalten geprägt wurde, ist bestimmt durch Fremdherrschaft von Dänemark, Schweden und ab Beginn des 18. Jahrhunderts von Russland. Heute ist Estland ein hochmodernes Land mit florierender Wirtschaft, kostenlosem W-LAN-Zugang auf 99 % seiner Landesfläche und beliebtes Reiseziel – jährlich besuchen über drei Millionen Gäste das nördlichste Land des Baltikums.
Tallinn
Mittelalterlich präsentiert sich die Hauptstadt Estlands bis heute mit ihrer wehrhaften Stadtmauer und den noch 26 erhaltenen Stadttürmen und zeugt von der großen Bedeutung der Stadt, besonders zur Hansezeit, die bis 1918 Reval hieß. Mehrmals eroberten die Dänen die Stadt, später kam es zu Machtkämpfen mit Moskau und Mitte des 16. Jahrhunderts folgte die schwedische Herrschaft, die 1710 endete und vom russischen Zarenreich übernommen wurde. Die Stadt besteht aus einer Oberstadt mit dem Domberg, auf dem auch seit Ende des 19. Jahrhunderts die große russisch-orthodoxe Alexander Newski Kathedrale beeindruckt. In der Unterstadt, die von kleinen, hübschen Gassen durchzogen ist, befindet sich das gotische Rathaus am großen Rathausplatz, und es gibt viele kleine Geschäfte und Cafés - Tallinn lädt zum Verweilen ein und steht seit 1997 mit der gesamten Stadt unter UNESCO-Welterbeschutz.
Tartu
Dorpat, Jurjew oder Tartu – dies waren und sind die Namen der alten Universitätsstadt, die heute rund 100.000 Einwohner hat. Im Binnenland gelegen, spielte die Stadt zur Zeit der Hanse eine wichtige Rolle als Bindeglied zwischen Tallinn und Nowgorod. 1632 ließ Gustav II. Adolf von Schweden die Universität gründen und so war diese - nach Uppsala - die zweite Universität Schwedens. Nach der Verlegung der Universität nach Pärnu war es Zar Alexander I., der diese 1802 wieder an ihren Gründungsort verlegte und Tartu damit wieder zu Ansehen und Aufschwung verhalf. Der verheerende Stadtbrand 1775 zerstörte fast die gesamte historische Altstadt, die dann allerdings systematisch und sehr schnell wiederaufgebaut wurde, und so begeistert Tartu heute mit seiner mittelalterlichen Johanniskirche, dem klassizistischen Rathaus, dem imposanten Universitätsgebäude und auf dem Domberg mit der Ruine der mittelalterlichen Burg.
Seebad Pärnu
Als einer der wenigen eisfreien Häfen Estlands hatte die Stadt zur Hansezeit große Bedeutung. In der Mitte des 16. Jahrhunderts fiel auch Pärnu an Schweden, die Festungsanlagen wurden ausgebaut, allerdings ging gleichzeitig die Bedeutung als Handelsstadt zurück. Von 1699 bis 1710 war die Universität von Tartu in die Stadt verlegt worden und rund 10 Jahre später, nach dem Ende des Nordischen Krieges, kam die Stadt wieder unter russische Herrschaft. Bereits 1838 wurde die erste Badeanstalt eröffnet, ab 1920 kamen viele Gäste zur „Sommerfrische“, besonders aus Deutschland, Schweden und Lettland in das Seebad, und bis heute ist Pärnu ein beliebtes Urlaubsziel, das mit herrlichen langen Sandstränden, Dünenlandschaften, aber auch schöner Architektur seine Gäste begeistert.
Lahemaa Nationalpark
Der Lahemaa Nationalpark war 1971 der erste Nationalpark der Sowjetunion (heute gehört er zu Estland), der eröffnet wurde, und er bietet besondere Naturerlebnisse – direkt am Meer gelegen – mit herrlichen Strandpartien, viel Wald, Moorlandschaften, sowie eindrucksvolle Kalksteinformationen. Eine interessante Ausstellung im Eingangsbereich am alten Landgut Palmse zeigt die Geschichte und gibt weitere Informationen zur Artenvielfalt, für die der Nationalpark bekannt ist - besonders der große Bestand an Fisch-, Stein- und Seeadlern, sowie Elchen und Luchsen ist beeindruckend. Einige Bereiche des über 70.000 Hektar großen Parks sind für Besucher nicht zugänglich – dort regiert ausschließlich die Natur.
Hier ► finden Sie weitere touristische Informationen zu diesem Reiseland.
Staatsform:
Parlamentarische Republik
Ländername:
Eesti Vabariik (Republik Estland)
Fläche:
45.339 km²
Einwohner:
1,3 Millionen (2019)
Bevölkerungsdichte:
29 Einwohner pro km²
Hauptstadt:
Tallinn (434.562 Einwohner)
Größte Stadt:
Tallinn (434.562 Einwohner)
Sprache:
Estnisch
Währung:
Euro (EUR)
Höchste Erhebung:
Suur Munamägi (318 Meter)
Längster Fluss:
Võhandu (162 Kilometer)
Größter Binnensee:
Peipussee (1.570 km² in Estland)
Küstenlänge:
2.956 Kilometer
Flora:
Die Wälder Estlands bestehen vorwiegend aus Kiefern, Fichten und Birken. Einen besonders großen Bestand hat Estland an verschiedenen Beeren- und Pilzsorten.
Fauna:
Etwa die Hälfte Estlands ist bewaldet. In den tiefen Wäldern des Landes kann man mit etwas Glück Luchse, Hirsche, Wildschweine, Elche oder auch Wölfe erspähen. In den Urwäldern von Alutaguse leben sogar an die 100 Bären.
Nationalparks:
In Estland gibt es 5 Nationalparks, wovon der Nationalpark Lahemaa mit 72.500 Hektar der größte ist.
Klima:
Das Klima in Estland wird sowohl von der nördlichen Lage als auch von maritimen Einflüssen bestimmt. Relativ warmen Sommern stehen kalte und lange Winter gegenüber.
Gründung:
24. Februar 1918 (Deklaration zur Unabhängigkeit), 20. August 1991 (Wiedererlangung)
Religion:
Weniger als 30 % der Bevölkerung bekennen sich als Mitglieder in christlichen Kirchen beziehungsweise Glaubensgemeinschaften.
Wichtigster Wirtschaftszweig:
Vorherrschende Industriezweige sind die Holz-, Papier- und Möbelindustrie (25 %) und die Nahrungsmittelindustrie (28 %).
Einreisedokumente:
Personalausweis oder Reisepass
Elektrizität:
230 Volt Wechselstrom, Adapter sind nicht erforderlich
Nationalfeiertag:
24. Februar
Weitere Informationen sowie Reise- und Sicherheitshinweise finden Sie hier ► auf der Website des Auswärtigen Amtes.
Alle Angaben wurden mit großer Sorgfalt für Sie zusammengestellt. Allerdings übernehmen wir keine
Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit. Änderungen bleiben vorbehalten.