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Länderinformationen Tschechien

Unser schönes Nachbarland Tschechien ist reich an geschichtsträchtiger Kultur sowie wunderschöner Natur und etwas kleiner als Österreich, zählt aber mehr Einwohner als die Alpenrepublik. Bereits vor der Jahrtausendwende entstand in Prag ein Erzbistum, 1085 das Königreich Böhmen, in das im 12. und 13. Jahrhundert viele deutsche Zuwanderer kamen, und welches 1212 ins Heilige Römische Reich Deutscher Nation eingegliedert wurde, allerdings mit vielen Autonomierechten. Früher territorial im Zentrum Europas gelegen, war es auch kulturelles Zentrum, zuerst Mitte des 14. Jahrhunderts durch Kaiser Karl IV. motiviert und endgültig 1583 mit der Verlegung der Residenz des Hofes von Wien nach Prag. Unter Rudolph II. wurde Tschechien ab dem 16. Jahrhundert bis zum Ende des 1. Weltkrieges von den Habsburgern regiert. Aber bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs der Wunsch nach Autonomie, was mit dem Zusammenschluss mit der Slowakei im November 1918 umgesetzt wurde, so dass das Land bis 1992 Tschechoslowakei hieß, als dann die Slowakei selbständig wurde. Tschechien besteht aus einer von Gebirgszügen umgebenen Hügellandschaft mit vielen Seen, Wäldern und Flüssen. Bei einer Reise durch Böhmen und Mähren kann man wunderschöne Landschaften wie das Riesengebirge, das Böhmische Paradies und den Mährischen Karst bestaunen, aber auch reizvolle Burgen, wie die berühmte Burg Karlstein, Schlösser und Städte und - nicht zu vergessen - "Böhmische Dörfer" besuchen. Natürlich müssen auch die Hauptstadt Prag und der bekannte Kurort Marienbad, die Schatzkammer der Heilquellen, wo auch schon berühmte Könige, Adelige, Künstler und Wissenschaftler ihren Aufenthalt genossen haben, erwähnt werden – ebenso wie böhmische Küche mit ihren deftigen Spezialitäten. In Tschechiens Wirtschaft spielt heute die Automobilindustrie eine bedeutende Rolle, aber auch der Tourismus, denn jährlich besuchen etwa doppelt so viele Touristen das Land wie es Einwohner zählt. Sie kommen und genießen das Land wegen der sehenswerten Städte und der traumhaften Natur.

Sehenswertes

Prag
Die Silhouette der Stadt Prag mit ihren vielen Kirchtürmen, Kuppeln und dem über der Stadt zu schweben scheinenden Burgberg Hradschin hinterlässt bei allen Besuchern seit Jahrhunderten einen bleibenden Eindruck. Der gotische Veitsdom ist die größte Kathedrale des Landes und nebenan, auf der Prager Burg, kam es zu vielen Ereignissen, die die Weltgeschichte beeinflusst haben. Unterhalb des Dombergs liegt die Kleinseite, wo auch die Deutsche Botschaft zu finden ist, in der 1989 deutsche Geschichte geschrieben wurde. Über die Karlsbrücke, einem der Wahrzeichen der Stadt, erreicht man die Altstadt mit dem gotischen Rathaus, den Altstädter Ring und dem beeindruckenden Wenzelsplatz. Da Prag den zweiten Weltkrieg fast unbeschadet überstanden hat, lädt die Stadt zu einem Spaziergang durch die Epochen europäischer Kulturgeschichte ein und gehört zu den meistbesuchten Städten Europas.

Brünn
Wie viele Städte Tschechiens begann die Geschichte der Stadt mit dem Bau einer Festung auf dem Burgberg im 11. Jahrhundert. Wenzel II. erhob Brünn zur Königstadt, allerdings war Olmütz bis ins 17. Jahrhundert die Hauptstadt Mährens – erst die erfolgslose Belagerung der Schweden bescherte der Stadt den Aufstieg zur Hauptstadt und löste damit Olmütz in der Stellung ab. Drei Besuche von Napoleon Bonaparte brachten der Stadt weiteres Ansehen. Von großer Bedeutung für Brünn war der Bau der Eisenbahnverbindung nach Wien, die bereits 1839 mit der ersten Fernbahnverbindung des Österreichischen Kaiserreiches umgesetzt wurde. Die zweitgrößte Stadt Tschechiens besitzt eine sehenswerte Altstadt mit vielen eindrucksvollen Bauten verschiedener Epochen – das einzige Gebäude der Stadt, das auf der UNESCO-Welterbeliste zu finden ist, ist allerdings neueren Datums - die von Mies van der Rohe erbaute Tugendhat-Villa – ein Musterbeispiel der Bauhaus-Architektur.

Pilsen
Pilsen verbindet sicherlich jeder mit der Biertradition, aber die Geschichte des Gerstensaftes ist, im Vergleich zur Stadtgeschichte, sehr jung. Der überdimensionierte Marktplatz (139 x 193 Meter) weist auf die Bedeutung der Stadt im Mittelalter hin, denn die Größe des Platzes wurde bereits Ende des 13. Jahrhunderts so festgelegt - neben Prag sollte Pilsen die zweitgrößte Stadt Böhmens werden. Von mehreren Pestepidemien und dem 30-jährigen Krieg schwer getroffen, dauerte es bis zur Industrialisierung – und hier hat das Bierbrauen nach „Pilsener Art“ seinen Ursprung – dass die Stadt wieder an Bedeutung gewann. Heute ist Pilsen eine lebendige Universitätsstadt mit einer wunderschönen Altstadt, die ihr Markenzeichen – das Pilsener Bier – sehr kultiviert.

Olmütz
Bereits im 11. Jahrhundert war Olmütz strategisch von Bedeutung, sodass eine Festungsanlage auf dem Wenzelsberg erbaut wurde – ebenso wie das Bistum, dessen Gründung auf das Jahr 1063 zurückgeht. Olmütz wurde Hauptstadt Mährens und die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts angesiedelten Jesuiten – aus deren Schule 1573 die zweite Universität des Landes hervorging – prägten die Entwicklung der Stadt nachhaltig. Mit der 8-jährigen Belagerung und Zerstörung durch die Schweden im 30-jährigen Krieg verlor die Stadt den Hauptstadtstatus, trotzdem sind mehrere eindrucksvolle Barockbrunnen und die bekannte Dreifaltigkeitssäule noch danach in der Stadt entstanden, wofür sie bis heute berühmt ist. Olmütz hat heute rund 100.000 Einwohner und bietet dem Besucher eine wunderschöne Altstadt, die die Barockzeit eindrücklich widerspiegelt.

Bäderdreieck
Die heilenden Kräfte der Quellen, die den Böhmischen Kaiserbädern Karlsbad, Marienbad und Franzensbad Ende des 19. Jahrhunderts den Boom bescherten, waren schon seit dem 14. Jahrhundert bekannt. In 18. Jahrhundert kamen Karl v. Habsburg, Goethe, Beethoven, Chopin und Dvorak hierher, um sich zu erholen. Beste Werbung für die Bäderstädte war der Besuch von König Edvard VII., sodass der europäische Hochadel und die High Society begann, sich hier zu treffen. Die imposanten Gebäude, die um die Jahrhundertwende in den Kaiserbädern entstanden, beindrucken bis heute die Besucher und laden ein, in vergangenen Zeiten zu schwelgen.

Riesengebirge
Das Riesengebirge befindet sich im Norden Tschechiens und bildet die Grenze zu Polen. Der größere Teil gehört zu Tschechien, die ihrerseits 1963 den Nationalpark Riesengebirge eingerichtet haben – auf polnischer Seite wurde dieser bereits vier Jahre vorher geschaffen. Der Schlesische Kamm ist der Hauptkamm des Gebirgszuges, der sich in ost-westlicher Richtung erstreckt. Die Schneekoppe auf tschechischer Seite ist mit 1.602 Metern der höchste Berg des Gebirgszuges und gleichzeitig ganz Tschechiens - auf polnischer Seite ist es das Hohe Rad mit 1.509 Metern Höhe. Weiter südlich verläuft der Böhmische Kamm mit seiner einmaligen Landschaft von engen Schluchten, in die Tiefe stürzenden Wasserfällen und alpiner Vegetation. Sagenumwoben ist dieses Naturidyll, denn sein bekanntester Bewohner ist der Riese Rübezahl.

Hätten Sie’s gewusst?

  1. Tschechischer Beton wurde erstmals auf der Weltausstellung 1967 in Montreal präsentiert und ist kein Baustoff, sondern ein Mixgetränk aus Becherovka und Tonic Water.
  2. Die bekannte Karlsbrücke in Prag ist nach dem Vorbild der Steinernen Brücke von Regensburg gebaut – beide sind mit 16 Rundbögen konstruiert, die Karlsbrücke aber 200 Meter länger und um rund ein Viertel breiter als ihr Vorbild.
  3. Das Bier nach „Pilsener Brauart“ geht auf den bayrischen Braumeister Josef Groll zurück, der nach Pilsen berufen wurde, um ein wohlschmeckendes Bier zu entwickeln.
  4. In der alpinen Landschaft des Riesengebirges wachsen die sonst nur aus Skandinavien bekannten Moltebeeren.
  5. Die Sagen vom Berggeist Rübezahl wurden erstmals 1662–1665 von Johannes Praetorius niedergeschrieben.

 

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Zahlen & Fakten

Staatsform:
parlamentarische Republik

Ländername:
Česká republika (Tschechische Republik)

Fläche:
78.866 km²

Einwohner:
10,6 Millionen (2018)

Bevölkerungsdichte:
134 Einwohner pro km²

Hauptstadt:
Prag (1,3 Millionen Einwohner)

Größte Stadt:
Prag (1,3 Millionen Einwohner)

Sprache:
Tschechisch

Währung:
Tschechische Krone (CZK)

Höchste Erhebung:
Schneekoppe (1.603 Meter)

Längster Fluss:
Moldau (430 Kilometer)

Größter Binnensee:
Stausee Lipno (4.650 Hektar)

Flora:
Etwa 30 % der Landesfläche der Tschechischen Republik sind mit Wald - vorzugsweise Buchen und Fichten, seltener Eichen - bedeckt.

Fauna:
In Tschechien tummeln sich Luchse, Fischotter, Wildkatzen und Mufflons sowie Murmeltiere, Füchse und Hasen. Typische Waldtiere sind auch Rothirsche und Rehe. Neben Säugetieren leben auch viele Vögel in Tschechien.

Nationalparks:
In Tschechien gibt es 4 Nationalparks, wovon der Nationalpark Böhmerwald mit 68.520 Hektar der größte ist.

Klima:
Trotz seiner Lage in der gemäßigten Klimazone weist Tschechien ein kontinentaleres Klima auf als etwa das Nachbarland Deutschland. Das hat erhebliche Temperaturunterschiede zwischen dem kältesten Monat Januar und dem heißesten Monat Juli zur Folge.

Gründung:
1. Januar 1993

Religion:
71% der tschechischen Bevölkerung gehören keiner Religionsgemeinschaft an, 27,1% sind Christen

Einreisedokumente:
Personalausweis oder Reisepass

Elektrizität:
230 Volt Wechselstrom, Adapter sind nicht erforderlich

Nationalfeiertag:
28. Oktober

Weitere Informationen sowie Reise- und Sicherheitshinweise finden Sie hier auf der Website des Auswärtigen Amtes.

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