Dänemark ist das Land der Inseln, denn über 1.000 Inseln gehören zum Königreich, von denen aber nur etwa 440 einen Namen haben und nur 72 bewohnt sind. Der einzige Teil Dänemarks, der auf dem Festland liegt, ist Jütland, was rund die Hälfte der Landesfläche ausmacht. Der Großraum Kopenhagen, in dem etwa ein Fünftel der Bevölkerung des Landes wohnt, ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Dänemark ist heute fast gleich groß wie die Niederlande, hat aber nur knapp 6 Millionen Einwohner. Dies war im Mittelalter ganz anders, denn damals war das Land eine der Großmächte in Europa mit Herrschaft über Teile von Estland, Livland, Deutschland und Schweden, und mit der Kalmarer Union, die 1397 geschlossen wurde, regierte Dänemark rund 125 Jahre über ganz Skandinavien. Heute begeistert das kleinste der skandinavischen Länder seine Besucher mit wunderschöner Natur, endlosen Sandstränden, einer spannenden Hauptstadt, vielen kleinen ursprünglichen Orten und der Sonneninsel Bornholm, die neben der herrlichen Natur auch viel Geschichtliches bietet.
Sehenswertes
Kopenhagen
Die Hauptstadt ist Regierungssitz und Wohnsitz der königlichen Familie und wurde erst zu Beginn des 15. Jahrhunderts zur Residenzstadt erhoben – davor war Roskilde das Machtzentrum des Landes. Heute bietet die Hauptstadt Dänemarks drei imposante Schlösser, herrliche Grünanlagen, den gemütlichen alten Hafen Nyhavn, und ist trotzdem supermodern. Schon in den 90er Jahren entwickelte die Stadt ein Fahrrad-Konzept, um mehr Bürger auf das Rad zu locken und den Autoverkehr zu reduzieren. So sind Fahrrad-Schnellwege und mehrstöckige Fahrradbrücken entstanden und heute dominiert eindeutig das Rad den städtischen Verkehr – knapp die Hälfte der Pendler kommt mit diesem zu ihrem Arbeitsplatz, sodass es oftmals zu Staus auf den Radwegen kommt. Weltbekannt sind der Vergnügungspark Tivoli in Kopenhagen, der der älteste seiner Art weltweit ist, und das Wahrzeichen der Stadt, die Kleine Meerjungfrau, die in der Nähe der alten Festung am Wasser sitzt. Jeder Besucher ist von der Vielfältigkeit der Stadt begeistert, die mit imposanten Straßen- und Schlossanlagen, kleinen mittelalterlichen Gässchen, Grünanlagen und der herrlichen Lage am Meer alles zu bieten hat.
Roskilde
Das Bistum Roskilde wurde bereits 991 gegründet und gehörte ab Beginn des 12. Jahrhunderts zum Bistum Lund, das damals, wie ganz Südschweden, zu Dänemark gehörte. Der Dom der Stadt ist bis heute der bedeutendste Kirchenbau des Königreiches und dient als Grabgelege der königlichen Familie. Reich ausgestattet präsentiert er sich in romanisch-gotischer Struktur, wurde aber über die Jahrhunderte stets weiter ausgeschmückt. Im Jahre 1658 wurde in Roskilde der Friedensvertrag zwischen Schweden und Dänemark geschlossen, in dem Dänemark Südschweden endgültig an Schweden abtreten musste. Heute bietet die nur 50.000 Einwohner zählende Stadt eine besonders gemütliche Atmosphäre und durch die Ansiedlung der Universität 1972 ist viel junges Leben in die ehemalige Hauptstadt des Königreiches gekommen.
Ribe
Das heute überschaubare Ribe mit weniger als 8.000 Einwohnern war schon zur Jahrtausendwende ein wichtiger Handelsplatz und konnte trotz Plünderungen, mehrerer Stadtbrände und Pestepidemien diese Stellung halten. Ende des 15. Jahrhunderts war Ribe mit 5.000 Einwohnern die größte Stadt in ganz Skandinavien. Doch die Handelswege veränderten sich, die Stadt rückte ins Abseits, und nach temporärer Zugehörigkeit zu Deutschland und der Gründung von Esbjerg, hat Ribe weiter an Bedeutung verloren. Dies ist das Glück für die Besucher heute, denn so kann man hier eine Reise in die Vergangenheit machen, wenn man durch die Gassen schlendert. Wahrzeiten der Stadt ist bis heute der mächtige romanische Dom, die älteste Kirche des Landes.
Insel Fünen
Die Insel Fünen liegt zentral in Dänemark zwischen dem großen und dem kleinen Belt und ist damit Bindeglied zwischen Jütland und Seeland. Im Süden der Insel liegt das eindrucksvolle Wasserschloss Egeskov. Es wurde 1554 auf Eichenstämmen mitten in einen See gebaut, was heute romantisch aussieht, aber damals, in den Wirren der Reformation, reine Schutzfunktion hatte. Eine strategisch durchgeplante Anlage mit meterdicken Mauern verschaffte den Schlossherren damals Sicherheit und beeindruckt heute beim Besuch. Das Schloss ist seit über 400 Jahren in Familienbesitz und ein begehrtes Ausflugsziel in Dänemark.
Die größte Stadt der Insel Fünen und die drittgrößte ganz Dänemarks ist Odense, in der der berühmteste Dichter des Landes, Hans Christian Andersen, geboren wurde. Dieser ging mit 14 Jahren nach Kopenhagen und versuchte erfolglos Schauspieler zu werden – wie gut für die Nachwelt, denn so wurde er einer der bedeutendsten Schriftsteller des Genres der Kunstmärchen des Biedermeiers. Eine immense Sammlung von 156 Märchen wie „Des Kaisers neue Kleider“, „Die Schneekönigin“, „Der Tapfere Zinnsoldat“ und natürlich „Die kleine Meerjungfrau“ schuf der größte Literat des Landes.
Bornholm
Die Sonneninsel Dänemarks liegt näher an Schweden und Deutschland als an Dänemark, verblieb aber beim Frieden von Roskilde beim dänischen Königreich. Herrliche weiße Sandstrände laden zum Badevergnügen ein, aber auch geschichtlich hat die Insel mit der größten Burgruine Skandinaviens, Hammershus, und den typischen Rundkirchen, von denen es allein vier verschiedene hier gibt, so Einiges zu bieten. Die Lage mitten in der Ostsee machte Bornholm zu einem strategisch wichtigen Ort. Nach dem Schleifen der Festung Hammershus wurde auf den Erbseninseln, im Norden Bornholms, im 18. Jahrhundert eine imposante Festungsanlage erbaut, die heute ein herrliches Ziel für einen Tagesausflug ist.
Öresundregion
Die Region rund um den Öresund war seit Jahrhunderten stark umkämpft und die einzige Ausfahrtmöglichkeit aus der Ostsee. Entsprechend gibt es auf schwedischer und dänischer Seite an beiden Ufern viele Burgen und Festungen, wie beispielsweise in Helsingborg, Landskrona, Helsingör und Kopenhagen. Von 1429 – 1857 erhob Dänemark den Sundzoll, was eine lukrative Einnahmequelle über Jahrhunderte darstellte. Die Meeresenge zwischen Helsingör und Helsingborg, die nur 6 Kilometer misst, verbindet beide Länder seit 1892 mit einer regelmäßigen Fährlinie. Seit der Eröffnung der Öresundbrücke im Juli 2000 haben sich die Verkehrsströme sehr verändert, Schweden und Dänemark haben in dieser Region viele Gemeinschaftsprojekte, wie z. B. den öffentlichen Verkehr oder die Universität, zusammengelegt, so dass die Öresundregion heute mit rund 3,8 Millionen Einwohnern die am dichtesten besiedelte Region in ganz Skandinavien ist.
Hätten Sie’s gewusst?
- Der Vergnügungspark Tivoli in Kopenhagen ist nach einem Ort in Latium bei Rom benannt, der bekannt war für seine Vergnügungsstätten, wie Theater, Wasserspiele und schöne Gartenanlagen (Villa d‘Este).
- Die dänische Fahne hat einen eigenen Namen – Danebrog – dieser soll bei einer Schlacht 1219 den Dänen zum Sieg über Estland verholfen haben.
- Copenhill ist eine „Skianlage“ auf dem Dach einer Müllverbrennungsanlage, die 365 Tage im Jahr Skivergnügen im Stadtgebiet von Kopenhagen ermöglicht.
- Der 2. April ist der Welttag des Kinderbuches zu Ehren von Hans Christian Andersen, dessen Geburtstag dafür ausgewählt wurde.
Hier ► finden Sie weitere touristische Informationen zu diesem Reiseland.