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Länderinformationen Namibia
Namibia liegt im südlichen Afrika zwischen Angola, Botswana, Sambia, Südafrika und dem Altantischen Ozean. Erste Bewohner des Landes waren die Buschleute „San“ und das Volk der Damaren, ab dem 14. Jahrhundert mischte sich die Bevölkerung durch die Einwanderung von verschiedenen Volksgruppen aus Zentral-, Ost- und dem südlichen Afrika, den Bantu. Im 19. Jahrhundert begannen Engländer und Deutsche, Missionseinrichtungen im südlichen Afrika zu errichten, ihnen folgten Händler, Beamte, Siedler und Soldaten aus Europa. Nachdem das heutige Gebiet Namibias im Jahr 1884 zum deutschen „Schutzgebiet“ erklärt worden war, verstärkte sich die Migration aus Deutschland und fand ihren Höhepunkt nach Diamantenfunden in Lüderitz. Bis zum Ende des ersten Weltkrieges bestand die deutsche Kolonie mit dem Namen Deutsch-Südwestafrika, bevor sie als Folge des Versailler Vertrages Südafrika unterstellt wurde. Erst im Jahr 1990 erlangte Namibia nach dem Namibianischen Befreiungskampf die Unabhängigkeit von Südafrika.
Namibia ist fast zweieinhalbmal so groß wie Deutschland, hat aber nur etwa 2,5 Millionen Einwohner. Namibia ist landschaftlich geprägt durch die Kalahari-Wüste im Osten und die Namib-Wüste im Westen des Landes. Dazwischen liegt das durchschnittlich 1.700 Meter hohe Binnenhochland, auf dem sich auch die Hauptstadt Windhoek befindet. Das durchschnittliche Klima ist heiß und trocken, doch im Binnenhochland kann es auch im Sommer wegen der großen Höhe nachts sogar Frost geben. In Namibia stößt der Reisende überall auf Zeichen deutscher Vergangenheit, doch steht die einzigartige, oft noch unberührte Tier- und Pflanzenwelt bei einer Reise nach Namibia eindeutig im Vordergrund.
Windhoek
Die namibianische Hauptstadt ist mit knapp 300.000 Einwohnern die mit Abstand größte Stadt Namibias und liegt in einem Talkessel in 1.600 Metern Höhe. 1890 ist das Jahr der offiziellen deutschen Stadtgründung mit dem Bau der Alten Feste durch den deutsche Hauptmann Curt von Francois. Windhoek ist politisches und wirtschaftliches Zentrum des Landes und hat heute über 450.000 Einwohner. Viele Gebäude erinnern an die deutsche Zeit.
Etosha-Nationalpark
Der im Norden Namibias gelegene Etosha-Nationalpark ist das bedeutendste Schutzgebiet des Landes und umfasst die gesamte Etosha-Salzpfanne. Er beherbergt auf mehr als 22.000 km² eine sehr große Vielfalt an Säugetieren und Vögeln, bis auf Krokodile, Flusspferde und Büffel sind hier alle Großtierarten vertreten. In guten Regenjahren läuft die Etosha-Pfanne in den Randbereichen voll und wird zur Heimat Tausender Wasservögel, darunter Flamingos. Seit seiner Einzäunung im Jahr 1973 können die Tiere den Park nicht mehr verlassen, weshalb künstliche Wasserstellen angelegt wurden und dadurch der Wildbestand stark anstieg. Der 1907 zum Naturschutzgebiet erklärte Park hat sich zu einer der wichtigsten Tourismusattraktionen Namibias entwickelt und lockt jährlich mehr als 200.000 Besucher aus aller Welt ins Land.
Namib-Naukluft-Nationalpark und Sossusvlei
Im Westen Namibias an der Atlantikküste befindet sich der Namib-Naukluft-Nationalpark in der ältesten Wüste der Welt, der Namib. Auf dem knapp 50.000 km² großen Gebiet befindet sich auch das Sossusvlei, eine von Sanddünen umschlossene beige Salz-Ton-Pfanne. Unweit von Sossusvlei befindet sich das Dead Vlei. Mehrere seit Jahrhunderten toter Kameldornbäume werden hier in der extremen Trockenheit der Wüste konserviert und geben wunderbare Fotomotive ab. Im Sossusvlei-Gebiet befindet sich auch eine der höchsten Dünen der Welt. Das Namib-Sandmeer gehört seit 2013 zum UNESCO-Welterbe.
Kalahari-Wüste
Die Kalahari-Wüste ist eine der größten Sandwüsten der Welt und erstreckt sich über 1,2 Millionen km² vom nördlichen Kap Südafrikas über Namibia und Botswana nach Angola und Sambia. Der rote, vom Wind zu länglichen Dünen-Wellen aufgetürmte Sand gibt ihr das so typische Aussehen. In dieser Region gibt es weltweit die größten Gemeinschaftsnester der Webervögel, die bis zu zwei Meter Durchmesser haben, und große Herden von Oryxen, Springböcken und Gnus. Die Kalahari ist heute die Heimat der San.
Fish River Canyon
Der Fish River Canyon (Fischfluss) liegt im südlichen Namibia nahe der Grenze zu Südafrika. Der längste Fluss Namibias hat das Flussbett auf einer Länge von 160 Kilometer und bis zu einer Tiefe von 550 Metern ausgewaschen. Der Fish River Canyon gilt als zweitgrößter Canyon nach dem Grand Canyon.
Damaraland
Das Damaraland ist das Gebiet zwischen dem Brandberg und dem Örtchen Sesfontein und bezeichnet das Siedlungsgebiet der gleichnamigen Damara. Trockenflüsse, die sich nach starkem Regen für wenige Stunden in reißende Flüsse verwandeln können, hohe Temperaturen und eine perfekt an das rigide Klima angepasste Pflanzen- und Tierwelt charakterisieren diese Region. Hier befinden sich auch die über 2.500 jahrtausendealten Felszeichnungen und -gravuren von Twyfelfontein. Seit 2007 gehören sie zum UNESCO-Welterbe. Der Versteinerte Wald ist eine weitere Attraktion der Region. Hier hat die Erosion teilweise bis zu 45 Meter lange, während einer Eiszeit versteinerte Baumstämme freigelegt.
Lüderitz und Kolmanskop
In der kleinen Stadt Lüderitz an der namibischen Westküste erinnern im Jugendstil erbaute Häuser an die Gründungszeit der Stadt unter Adolf Lüderitz im 19. Jahrhundert. Hier entstand sogar eine Eisenbahnlinie von Lüderitz nach Ketmanshoop, die teilweise heute noch besteht. Nach Diamantenfunden in der Region um Lüderitz entstand die Diamantengräber-Siedlung Kolmanskop, die kurzfristig zur reichsten Stadt Afrikas avancierte. Ein deutsches Dorf entstand mit Häusern im deutschen Stil, Fassaden, Vorgärten, Schule und Kegelclub. Heute ist die Siedlung eine verlassene Geisterstadt im Nirgendwo der namibischen Wüste.
Swakopmund und Walvis Bay
Die zu Kolonialzeiten wichtigste Küstenstadt war Swakopmund, die wegen ihrer guten Lage an der Atlantikküste 1892 vom deutschen Schutztruppenoffizier Curt von Francois gegründet wurde. Noch heute erinnern Gebäude wie das Hohenzollernhaus, der Deutsche Friedhof und das Amtsgericht an das Deutsche Kaiserreich und machen Swakopmund zur deutschesten Stadt Namibias. Auch der Bau einer Eisenbahnlinie von Swakopmund nach Windhoek geschah im Auftrag des Deutschen Reiches. Heute hat die Stadt knapp 45.000 Einwohner.
Walvis Bay liegt in der gleichnamigen Bucht südlich von Swakopmund und hat den bedeutendsten Seehafen Namibias. Mit gut 60.000 Einwohnern ist Walvis Bay die drittgrößte und am dichtesten besiedelte Stadt Namibias. Die Lagune mit dem Wattbereich ist ein international bekanntes Vogelschutzgebiet, von dort starten Ausflüge mit Booten zu den Vogelkolonien und Robbenbänken.
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Staatsform:
semipräsidentielle Republik
Ländername:
Republic of Namibia (Republik Namibia)
Fläche:
824.116 km²
Einwohner:
2,3 Millionen (2016)
Bevölkerungsdichte:
2,82 Einwohner pro km²
Hauptstadt:
Windhoek (322.500 Einwohner)
Größte Stadt:
Windhoek (322.500 Einwohner)
Sprache:
Englisch
Währung:
Namibia-Dollar (NAD)
Höchste Erhebung:
Königstein (2.573 Meter)
Längster Fluss:
Fischfluss (650 Kilometer)
Größter Binnensee:
In Namibia befindet sich der größte bekannte unterirdische See der Welt, das so genannte Drachenhauchloch.
Küstenlänge:
1.754 Kilometer
Flora:
Die Flora von Namibia hat sich an die Bedingungen der Wüste angepasst. Einzigartig ist die Welwitschia, eine fremdartige und endemische Pflanze, die einem Gewirr an Blättern ähnelt und 2.000 Jahre alt werden kann.
Fauna:
In Etosha oder in den privaten Reserven begegnet man die Hauptarten der berühmten afrikanischen Fauna: Löwen, Geparde, Leoparden, Elefanten, weiße und schwarze Nashörner, Giraffen, Zebras usw.
Nationalparks:
In Namibia gibt es zahlreiche Nationalparks, wovon der Etosha Nationalpark sicher der bekannteste ist.
Klima:
Namibia liegt im südlichen Afrika und weist ein subtropisch kontinentales Klima auf. Merkmale dieses Klimas sind eine lange Trocken- und eine kurze Regenzeit.
Gründung:
Unabhängigkeit am 21. März 1990 von Südafrika
Religion:
Christentum (87 %)
Einreisedokumente:
Reisepass
Elektrizität:
220 Volt Wechselstrom, Adapter erforderlich
Nationalfeiertag:
21. März
Weitere Informationen sowie Reise- und Sicherheitshinweise finden Sie hier ► auf der Website des Auswärtigen Amtes.
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