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Länderinformationen Schweden
Schweden hat rund ein Viertel mehr Landesfläche als Deutschland, aber nur etwas mehr als 10 Millionen Einwohner, wobei der Süden des Landes sehr viel enger besiedelt ist als der Norden. Die Hauptstadt Stockholm ist nicht nur die größte Stadt des Landes, sondern auch von ganz Skandinavien. Endlose Wälder, kleinere und größere Seen, die vielen Inseln und Schären, rote Holzhäuser oder auch die alpine Landschaft im Norden machen das Land zu einem Traumziel von Naturliebhabern. Aber auch geschichtlich hat Schweden eine Menge zu bieten – schließlich war das Land früher eine Großmacht. Die schwedischen Wikinger beherrschten den Ostseeraum und fuhren die Wolga hinauf - Kiew ist beispielsweise eine schwedische Gründung. Seit dem 12. Jahrhundert gehörte Finnland zu Schweden, während zu Zeiten der Kalmarer Union Schweden wiederum ein Teil Dänemarks war. Ab dem 16. Jahrhundert begann Schwedens Aufstieg zur Großmacht im Ostseeraum. Vieles in Schweden stammt noch aus dieser Zeit. Da das Königreich Schweden in beiden Weltkriegen neutral blieb und dort bereits seit über 200 Jahren Frieden herrscht, ist in diesem Land vieles aus der alten Zeit erhalten geblieben, was in anderen europäischen Ländern durch zahlreiche Kriege zerstört wurde. Heute präsentiert sich dem Besucher ein spannender Mix aus herrlicher Natur, traditionellen Holzstädtchen, imposanten Schloss- und Burganlagen sowie gelungener moderner Architektur. So ist Schweden eines der reizvollsten Länder Europas.
Stockholm
Die schwedische Hauptstadt wird gern als das „Venedig des Nordens“ betitelt, denn sie ist auf 14 Inseln gebaut. Die Altstadt Gamla Stan mit ihren verwinkelten kleinen Gassen, Häusern, die aus dem 16. Jahrhundert stammen, dem imposanten Renaissanceschloss und der traumhaften Lage an der Schleuse zwischen Mälarsee und Ostsee ist autofrei und lädt zum Bummeln ein. Auf Djurgarden, dem ehemaligen königlichem Jagdrevier, gibt es für jeden Geschmack etwas: Skansen, das älteste Freilichtmuseum der Welt, das ABBA-Museum, Waldemarsudde für Kunstfreunde, der Vergnügungspark Grönalund und das Museum, in dem das Kriegsschiff Wasa zu sehen ist – ihr Untergang 1628 war damals ein Desaster für die Großmacht Schweden und ist heute die meistbesuchte Touristenattraktion ganz Skandinaviens. Die Kombination aus Wasser, den schroffen Granitfelsen, Bauten bis auf das 16. Jahrhundert zurückgehend, sowie den vielen Grünflächen und auch Beispielen attraktiver, moderner Architektur machen die schwedische Hauptstadt zu einer der schönsten Städte Europas.
Göteborg
Göteborg ist im Vergleich zu Stockholm recht jung, denn die Stadt wurde erst im 17. Jahrhundert gegründet und maßgeblich von Holländern angelegt, was man auf dem Stadtplan gut erkennen kann, denn Göteborg ist in Ringen angelegt, die früher fast alle Kanäle waren. Bis heute besitzt die Stadt den wichtigsten Hafen des Landes – das „Tor zu Europa“, denn von Göteborg, im Gegensatz zu Stockholm, hatte man stets freien Zugang zur Nordsee und zum Welthandel, so ist die Gründung der Ostindischen Kompanie zu Beginn des 18. Jahrhunderts in der Stadt gut nachvollziehbar. Mit dem im Jahr 2000 beschlossenen Infrastrukturprojekt „Göken“ werden seither große Umbaumaßnahmen in der Stadt realisiert, die zum großen Stadtjubiläum 2021 fertiggestellt werden sollen.
Malmö & Lund
Malmö, die jahrhundertelang stark umkämpfte Stadt am Öresund, war lange Jahre unter dänischer Herrschaft und gehört erst seit 1658 endgültig zum Königreich Schweden, ist die drittgrößte Stadt des Landes und erlebt seit der Eröffnung der Öresundbrücke im Juli 2000 eine enorme Entwicklung. Mit dem Bau des „Turning Torso“ im Jahre 2005 ist eine moderne Landmarke und gleichzeitig das höchste Gebäude Skandinaviens mit 190 Metern geschaffen worden – trotzdem geht es in den kleinen Gassen und auf den beiden Marktplätzen der Stadt sehr gemütlich zu. Das weniger als 20 Kilometer entfernte Lund war im Mittelalter die wichtigere Stadt, besitzt mit dem Dom den ältesten ganz Skandinaviens und ist bis heute das geistige Zentrum Südschwedens. Neben Uppsala hat die Stadt die zweitwichtigste Universität des Landes.
Dalarna & Siljansee
Die Region Dalarna ist für die Schweden der Inbegriff ihres Landes, was zum einen mit der typischen Landschaft, aber zum anderen auch historisch begründet ist. Dalarna ist idyllisch: viel Wald, kleine rote Holzhäuser, große und kleinere Seen und die Aussicht auf ein Fjäll. Der Siljansee, gleichzeitig der siebtgrößte des Landes, und Zentrum dieser „Bilderbuchlandschaft“, ist bis zu 134 Meter tief und durch einen Asteroid-Einschlag entstanden. Die Holzindustrie und der Kupferabbau brachte schon früh einen gewissen Wohlstand in die Region – übrigens stammt von hier auch das typische „Schwedenrot“ – „Faluröd“, benannt nach der Stadt Falun. Die Bewohner Dalarnas lehnten sich massiv gegen die Fremdherrschaft Dänemarks auf und die hiesigen Bauernkrieger unterstützten mehrfach das schwedische Heer. Der Adlige Gustav aus der Familie der Wasa rief offen zum Widerstand auf, musste fliehen und kam nach Mora - dort angekommen erhielt er Nachricht vom Stockholmer Blutbad, bei dem 82 Adlige von den Dänen geköpft wurden, und bat um Unterstützung der Bewohner, die ihm versagt wurde. Nachdem die Bewohner ihre falsche Entscheidung eingesehen hatten, schickten sie zwei ihrer schnellsten Skiläufer Gustav Wasa hinterher, was die Hintergrundgeschichte des heutigen Wasalaufes ist.
Götakanal
Der Bau des Götakanals war ein Jahrhundertbauwerk, wurde 1810 unter der Leitung des Grafen von Platen begonnen und 22 Jahre später fertiggestellt. Die Idee war, eine Transportverbindung von Ost nach West auf dem Landweg zu schaffen, um die dänischen Zölle am Kattegat zu umgehen. Unter dem Einsatz von bis zu 32.000 Soldaten wurde der Kanal mit einer Gesamtlänge von 190 Kilometern, 58 Schleusen und 50 Brücken gebaut und 1832 eröffnet. Gut 20 Jahre später, mit dem Bau der ersten Eisenbahnstrecken, wurde der Kanal für den Transport nahezu bedeutungslos und wird heute nur noch in den Sommermonaten betrieben. Besonders die großen Schleusenanlagen sind beliebte Anziehungspunkte, wenn die Schiffe wie auf einer Treppe Stufe für Stufe herauf- oder heruntertransportiert werden.
Gotland
Gotland ist die größte Insel Schwedens mit 3.184 Quadratmetern Fläche und bietet viele geologische und botanische Besonderheiten. Die Lage weit draußen in der Ostsee machte die Insel seit jeher zu einem wichtigen Warenumschlagsort, besonders zu Zeiten der Hanse – die mächtige Stadtmauer Visbys zeugt noch heute davon und versetzt die Besucher ins Mittelalter. Umkämpft war Gotland über viele Jahrhunderte, ging aber schon 1645 – und damit vor dem Frieden von Roskilde – wieder an Schweden – während der Kalmarer Union gehörte Gotland, wie ganz Südschweden, zu Dänemark. Die Insel ist wegen des milden Klimas besonders artenreich und ein Eldorado für Ornithologen und Botaniker. Eines der Wahrzeichen Gotlands sind die bizarr geformten Raukarfelsen aus Kalkstein, von denen viele aufgrund ihrer eigentümlichen Form auch Namen besitzen. An diesen Felsen, die teilweise mehrere hundert Meter im Landesinneren zu finden sind, verdeutlicht sich die skandinavische Landhebung. Die Insel zählt die meisten Sonnenstunden ganz Schwedens und ist daher ein äußerst beliebtes Urlaubsziel.
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Staatsform:
Parlamentarische Monarchie
Ländername:
Königreich Schweden
Fläche:
477.435 km²
Einwohner:
10,33 Mio.
Bevölkerungsdichte:
23 Einwohner pro km²
Hauptstadt:
Stockholm (1,758 Mio.)
Größte Städte:
Göteborg (651.014 Einwohner)
Sprache:
Schwedisch
Währung:
Schwedische Krone (SEK)
Höchste Erhebung:
Kebnekajse (2.111 Meter)
Längster Fluss:
Klarälva (460 Kilometer)
Größer Binnensee:
Vänernsee (5.659 km²)
Küstenlänge:
3.218 km
Flora:
Im Norden gibt es ausschließlich Nadelwälder, im Süden auch große Laubwälder. Auf Gotland und Öland gibt es über 30 verschiedene Orchideenarten.
Fauna:
Aufgrund der großen Nord-Süd-Ausdehnung ist Schweden sehr artenreich. Schweden hat den größten Elchbestand in ganz Europa.
Nationalparks:
In Schweden gibt es 30 Nationalparks, der älteste ist bereits 1909 eingerichtet worden und war damit der erste in Europa. Mit 1.970 km² ist der Sarek der größte Nationalpark des Landes. Naturschutzgebiete und Nationalparks stellen 15 % der Landesfläche dar.
Klima:
Im Norden herrscht arktisches Klima, im Süden feuchtes nordeuropäisches Klima, im Osten kontinentales Klima.
Gründung:
6. Juni 1523
Religion:
Evangelisch (54 %), Muslimisch (5,1 %)
Wichtigster Wirtschaftszweig:
Dienstleistungssektor (70 % )
Einreisedokumente:
Personalausweis oder Reisepass
Strom:
230 Volt Wechselstrom, kein Adapter erforderlich
Nationalfeiertag:
6. Juni
Weitere Informationen sowie Reise- und Sicherheitshinweise finden Sie hier ► auf der Website des Auswärtigen Amtes.
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